Laternensingen & kein Martinssingen mehr in der Krummhörn?

Sun, 10 Nov 2024 22:55:03 +0000 von Uwe Kanig

Tradition Umdichtung Martinssingen Laternenfest
Gefunden im Netz: Fast wie ein Nationalfeiertag, das ist der 10. November in Ostfriesland. Wenn sich Dunkel über Höfe, Weiden und Küste legt, dann herrscht Ausnahmezustand. Zahllose Gruppen von Kindern ziehen von Haus zu Haus. Die Mädchen und Jungen tragen Papierlaternen und singen für Schokoriegel, Mandarinen, Pfeffernüsse. Allerdings bekommen die Menschen in Bagband, Berumerfehn, Bensersiel, Grimersum, Rysum und Pewsum keine Lieder von St. Martin zu hören, es geht um einen anderen Martin.

Das Martini-Singen in Ostfriesland erinnert an Martin Luther. Deshalb findet es am 10. November statt, dem Geburtstag des Reformators.

Bei uns zu Hause in Südniedersachsen im vergangenen Jahrhunder und Jahrtausend waren der Laternenumzug und das Martinssingen getrennte Veranstalltungen. Ganz anders bei uns auf der Straße in Pewsum heute. Nur drei Jungens kamen unter Aufsicht einer Mutter. Sie hielten ihre Laternen und sangen mir Latern, Laterne, Sonne Mond und Sterne. Nix da mit St. Martin Lied oder Martin Luther Lied. Dann noch die überraschende lokale zweite Strophe des bekannten Laternenliedes. Plötzlich war da ein Jäger im Wald der mit seiner Büchse knallt, krach, bumm peng.  Interessant wie die Verweltlichung alte christliche Traditionen verdrängt und ersetzt. Wie Dinge die einst getrennt waren heutzutage einfach vermischt und verwässert werden. Die Jungens bekamen natürlich jeder einen Apfel, es war nicht die Zeit und der Ort für Belehrungen. Mehr Kinder kamen nicht. Eine außsterbende Tradition also auch noch.

Das Laternenlied im Original!
Quelle: Eigenes Material AI Bild
Laternenfest, Martinssingen
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