Lange wurde darüber gestritten, am 31.11 war es soweit: Das Reformationsfenster des Künstlers Markus Lüpertz wurde in der Marktkirche Hannover eingeweiht. Der denkwürdige Tag begann um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst. Landesbischof Ralf Meister hielt die Predigt. Ich finde das Fenster passt weder vom Stil her in die Marktkirche, noch hat es eine positive Botschaft zur Reformation. Die optische Betonung des Bösen durch 5 gigantische Fliegen, die dem Reformator begleiten, deutet sein Reformationswerk als Teufelswerk. Das war die Meinung der römisch katholischen Kirche damals zu Luthers Zeiten, nun ist es heimisch geworden in der eigenen ev. luth. Kirche. Hier die Predigt unseres Landesbisachofs, der uns erklärt, wie es zu sehen ist: Predigt als PDF
Domradio erklärt warum wir als Christen das aus den USA importierte Halloweenfest gelassen annehmen könnten als Christen. Die Ev. Christus Brudergemeinde aus Wolfsburg hingegen warnt vor dem heidnischen Ursprung. Ganz andere Aspekte des Halloweenfestes erklärt der Nachrichtensender NTV durch Expertenbefragung. Der Experte meinte 2001 noch "... das Fest fülle ein kulturelles Vakuum, das durch den Bedeutungsverlust hiesiger Traditionen entstanden sei..." sieht es aber 2023 schon als Auslaufmodell.
Die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers bietet ein Quereinsteiger-Programm an, das nach 18 Monaten mit dem Abschluss als „Pfarrverwalter“ oder „Pfarrverwalterin“ endet. Damit können sie als Pastorin oder Pastor in einer Gemeinde arbeiten. Sie sind dann den studierten Pastoren gleichgestellt. Maximal fünf Personen können in der gesamten Landeskirche pro Jahr die Ausbildung absolvieren.
Die Voraussetzungen dafür sind im Pfarrverwaltergesetz geregelt. Ob jemand die „geeigneten Gaben“, wie es dort heißt, mitbringt, prüft das Landeskirchenamt in Hannover. Ferner sollen die Bewerber mindestens zehn Jahre für die Kirche tätig gewesen sein. Weder ein theologischer noch ein anderer Hochschulabschluss sind zwingende Voraussetzung für die Ausbildung zum Pfarrverwalter.
Falls man dann den Stress im Pfarramt nicht bewältigt in übergroßen Gemeinden, belastet mit zusätzlichen Vakanzvertretungen, ob dann die Rückkehr in den alten Beruf möglich ist, so ohne weiteres im Alter von 40+? Bedeutet diese Gleichstellung zu den studierten Pastoren auch eine finanzielle Gleichstellung, oder man ist dann ehrenamtlich gleichgestellt? Dann noch eines, aufgrund familiärer Verwurzelung, sind die Pfarrverwalter überhaupt überegional einsetzbar?
Anfang Oktober 2023 wurde ein Pastor während des Gottesdienstes bei einem Raubüberfall erschossen. Die brutalen Räuberbanden werden immer dreister und Verbrechen lohnt sich in Südafrika, die Aufklärungsrate ist gering. Gemeinden die Gottesdienste abhalten sind beliebte Ziele. Sie sind nicht durch Wachdienste geschützt, die Kirchentüren sind offen, Geldbörsen und Smartphones sind leicht einzusammeln.
Mega churches und ihre reichen Pastoren haben schwerbewaffnete Wachtruppen und Bodyguards nicht nur in Johannesburg, wer Geld hat kann aufrüsten....
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Letzten Samstag wurde in den Kirchenräumen der Immanuel Lutheran Church in Strum, Wisconsin/USA lokale Kunst/Handarbeiten ausgestellt und verkauft. Auch eine Möglichkeit die Kirche zu nutzen zum Wohle der Ortsgemeinschaft, an den Tagen, wo sie nicht kirchlich genutzt wird. Wir in Deutschland haben viele sehr alte Kirchen, oft klein und eng auf den Dörfern bemessen und oft genug fehlt es auch an Parkplätzen und an Heizung, Sonnenlicht oder abmontierbaren Kirchenbänken. Not macht erfinderisch! Mut zu neuen Wegen!
Quelle: Immanuel lutheran church strum wisconsin usa facebook
Ganz anders gefeiert wird der Reformationssonntag dort: Erst gibt es Pfannkuchen, dann ein Jazzkonzert in der Kirche als Gottesdienst. Ich suche noch einen stream darüber...
Quelle: Immanuel lutheran church strum wisconsin usa facebook
"Mutausbruch Reformation": mit einem Ausbruch an Mut widersprach Martin Luther, mit einem Ausbruch an Mut kämpften Christ*innen in der DDR für den Frieden - wo bleibt mein Mutausbruch, fragt Pastor Christof Vetter am #Reformationsfest auf radio aktiv:
Mit einer Mischung aus Erschrecken und Bewunderung schaue ich auf Menschen, die in ihrem Leben Widerstand geleistet und dabei Karriere, Leib und geordnetes Leben aufs Spiel gesetzt haben. So ein Mutausbruch war ein Auslöser der Reformation: Martin Luther wurde gefragt, ob er die Inhalte seiner zahlreichen Veröffentlichungen widerrufe. Nach einer – vermutlich schlaflosen – Nacht Bedenkzeit hat er erklärt, dass er seine Schriften widerrufen werde, wenn ihm durch biblische Texte nachgewiesen werden könne, dass er sich geirrt habe. „Solange mein Gewissen durch die Worte Gottes gefangen ist, kann und will ich nichts widerrufen, weil es unsicher ist und die Seligkeit bedroht, etwas gegen das Gewissen zu tun. Gott helfe mir. Amen." Um zu zeigen, welch Mutausbruch dies war, wurde später erzählt, er habe gesagt: „Hier steh‘ ich, ich kann nicht anders.“ Auch wenn er es nicht gesagt hat, zeigt es, wie entschieden dieser Mutausbruch war.
Vor 40 Jahren haben Menschen im Osten des damals geteilten Deutschlands diesen Mutausbruch aufgenommen. Im Innenhof des Klosters, in dem Martin Luther gelebt hatte, brannte ein Feuer. Dort haben viele gebetet, gesungen und gefeiert – der diktatorische Staat lässt es zu: Kirchentag in Wittenberg. Dann passiert, was selbst die Stasi nicht verhindern konnte: Der Kunstschmied Stefan Nau schmiedet vor mehr als zweitausend begeisterten Menschen ein Schwert zu einer Pflugschar um. Währenddessen liest Friedrich Schorlemmer, zu dieser Zeit Pfarrer in Wittenberg, biblische und politische Texte. Die Aktion erinnert an den Propheten Micha: „Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ Sebastian Nau erlebte, dass nach der Aktion vieles in seinem Leben nicht mehr war wie zuvor.
Ich sehne mich danach, dass in mir und vielen Mut ausbricht, aufzustehen gegen die Gewalttätigkeit unserer Zeit, ob in der Ukraine oder im Nahen Osten: „Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“